Gesundheitsförderung im öffentlichen Sektor

 Das Oberlandesgericht Koblenz gehört zu den Obergerichten in Rheinland-Pfalz. Die 155 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter setzen sich aus Richterinnen und Richtern, Beamtinnen und Beamten sowie Justizbeschäftigten zusammen.

Weniger Top-Down, mehr Partizipation

Schon frühzeitig hat sich die Behördenleitung des Oberlandesgerichts aktiv in der Förderung der Gesundheit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Arbeitsplatz engagiert. Vor dem Hintergrund der Teilhabe als kritischem Erfolgsfaktor wurden alle Beschäftigten von Beginn an eingebunden. In dem zunächst gebildeten Steuerkreis zum Behördlichen Gesundheitsmanagement sind bewusst Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller Arbeitsbereiche des Hauses vertreten. Noch vor dem Start in die Analyse wurden die Gründe und Ziele für ein betriebliches Gesundheitsmanagement im Rahmen einer Personalversammlung kommuniziert. Im Anschluss erfolgte eine anonyme Mitarbeiterbefragung. Die Analyse der Gesundheitssituation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fußte aufgrund der hohen Rücklaufquote der Fragebögen auf einer breiten Datenbasis. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnten durch ihre Vorschläge und Ideen die betriebliche Gesundheitsförderung im eigenen Haus mitgestalten.

Nicht nur der Handwerker im kleinen Dachdeckerbetrieb sondern auch (und gerade) die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der öffentlichen Verwaltung sind körperlich stark belastet. Dem Umstand, dass diese Belastungen allerdings stark unterschiedlich aussehen, trug ein entsprechendes Programm zur Gesundheit und Ergonomie am Arbeitsplatz Rechnung. So wurden einerseits Maßnahmen der Verhältnisprävention, wie z. B. Arbeitsplatzbegehungen und Aufklärung hinsichtlich einer ergonomischen Gestaltung des (Bildschirm-) Arbeitsplatzes durch die Betriebsärztin zusammen mit der Fachkraft für Arbeitssicherheit durchgeführt. Gleichzeitig erfolgte eine verhaltensorientierte Gesundheitsförderung mit computergestützten Analysen und daraus abgeleiteten Gesundheitshinweisen zur Rückengesundheit sowie Informationen zur Einbindung von Bewegung in einen aktivitätsarmen Arbeitsalltag. Nicht zuletzt wird den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeit der praktischen Erfahrung von Bewegung und Spaß unter anderem durch Sport im betrieblichen Nordic Walking Kurs geboten.

Externe und interne Ressourcen

Für den nachhaltigen Erfolg betrieblicher Gesundheitsförderung ist trotz großer externer Unterstützung durch eine Krankenversicherung stets auch der Einsatz interner Ressourcen verantwortlich. Diese können sowohl finanzieller, personeller, zeitlicher als auch räumlicher Natur sein. In diesem Sinne nutzt die Präsidentin des Oberlandesgerichts Koblenz die vorhandenen Qualifikationen von Mitarbeiterinnen bei der Durchführung eines Sportangebots zur allgemeinen Beweglichkeit, Kräftigung und Koordination. Für die nachhaltige Fortführung des Nordic-Walking Kurses wurden entsprechend engagierte Mitarbeiterinnen qualifiziert.

Planen – Durchführen – Prüfen – Anpassen

Nicht nur die physische Gesundheit hat der Steuerkreis auf der Agenda. Nach der bewährten Arbeitsweise wurde ein vergleichbares Programm zur Förderung der psychischen Gesundheit gestartet, welches wiederum einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt und multimodale Maßnahmen umfasst.

„Die Gesundheit meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter liegt mir sehr am Herzen. Mir ist es daher besonders wichtig, dass die Beschäftigten des Oberlandesgerichts aktiv an der Gestaltung des Behördlichen Gesundheitsmanagements mitwirken können. Langfristig möchte ich die Arbeitszufriedenheit und die Leistungsfähigkeit meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stärken und ihre Gesundheit erhalten.“

Marliese Dicke, Präsidentin des Oberlandesgerichts

„Seit acht Jahren erteile ich infolge des Gesundheitsmanagements zweimal in der Woche 1 Stunde (für die Teilnahme der Ganztags- und Teilzeitkräfte) eine Übungseinheit zur Stärkung der allgemeinen Grundmuskulatur. Die Teilnahme an diesen beiden Stunden ist sehr gut. An den Stunden nehmen die Kollegen mit Spaß und Ausdauer teil. Die Resonanz ist sehr positiv; auch das kollegiale Miteinander hat sich gut entwickelt und die Übungseinheiten sind zu einer festen Größe geworden.“

Annegret Beicht, Justizbeschäftigte und lizensierte Übungsleiterin im Breitensport

„Nachhaltige, erfolgreiche betriebliche Gesundheitsförderung muss nicht Unmengen von Geld oder Zeit oder beidem verschlingen. Ein bedarfsorientierter Ansatz, tatsächlicher Umsetzungswille und ein effektives Team, ausgestattet mit einem effizienten Budget, ermöglichen schon eine ganze Menge. Das Oberlandesgericht Koblenz beschreitet seinen Weg zu einer gesunden Organisation gemeinsam mit der IKK Südwest mit Konsequenz und Weitsicht.“

Axel Clever, Projektleiter Gesundheitsförderung IKK Südwest

Infos und Kontakte

Oberlandesgericht Koblenz

  • 155 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
  • Obergericht in Rheinland-Pfalz

Präsidentin des Oberlandesgerichtes: Marliese Dicke
Ansprechpartner für das Gesundheitsmanagement:
Richter am Oberlandesgericht Stephan Engelhorn
Justizoberinspektorin Miriam De Vivo

Stresemannstraße 1
56068 Koblenz
Telefon: 0261 102-2660
www.olgko.justiz.rlp.de