„Mehr als Handwerk″: Neue BGM-Betriebsnachbarschaft in Hessen

Dass ein gesundes betriebliches Gesundheitsmanagement jedem Unternehmen zugutekommt, ist mittlerweile kein Geheimnis mehr. Doch gerade die kleinen und mittleren Unternehmen schrecken häufig vor den Aufgaben zurück, weil sie mit der Organisation überfordert sind. Um kleinen Betrieben die Teilnahme an BGM-Maßnahmen zu ermöglichen, ist jetzt auch in Hessen der Zusammenschluss von Firmen zu einer BGM-Nachbarschaft geplant.
Entstanden ist die Idee einer BGM-Nachbarschaft in Hessen bereits Ende des letzten Jahres, als die IKK Südwest in der Woche vom 28. November bis zum 2. Dezember ein Pilotprojekt im Frankfurter Osten im Gewerbegebiet Seckbach und Enkheim plante und umsetzte. Eine Woche lang war dort das Ergomobil im Auftrag der regionalen Krankenkasse unterwegs und führte Rückenmessungen in kleinen und Kleinstbetrieben durch. Bei dem Ergomobil handelt es sich um einen mobilen Bus, der lediglich einen Parkplatz und einen Stromanschluss benötigt, um mit technischem Equipment professionelle Rückenanalysen außerhalb der Betriebsräume durchführen zu können. Die Teilnahme an der Aktion war für die Betriebe selbstverständlich kostenlos, der Standort wurde schon vorher festgelegt. So fiel bei der Auswahl der Firmen der Fokus auf das Gewerbegebiet Seckbach/Enkheim, in dem überwiegend Handwerksbetriebe angesiedelt sind, welche alle mit ähnlichen berufsbedingten körperlichen und psychischen Belastungen zu kämpfen haben.

Pilotwoche – ein voller Erfolg

Das Fazit aus der Pilotwoche war klar: Das Projekt war ein voller Erfolg und so kam den teilnehmenden Betrieben und der IKK Südwest als logische Konsequenz auch schon die nächste Idee – die Gründung einer Betriebsnachbarschaft im Gewerbegebiet Seckbach/Enkheim. Ähnlich wie bei dem bereits von der IKK Südwest begleiteten Projekt „GeMit – Gesunder Mittelstand Deutschland“, das vom Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung und dem Bundesverband mittelständische Wirtschaft initiiert wurde, will man auch in Hessen zukünftig mit einer Betriebsnachbarschaft neue Wege in der betrieblichen Gesundheitsförderung gehen. Der Vorteil einer sogenannten Transfernachbarschaft liegt darin, dass auch KMUs die Möglichkeit für betriebliche Gesundheitsförderung erhalten. So haben teilnehmende Unternehmen nicht nur die Chance, krankheitsbedingte Fehlzeiten zu reduzieren, sondern können gleichzeitig auch ihre Attraktivität als Arbeitgeber erhöhen und Fachkräfte binden.

Planung geht in die nächste Runde

Was bisher nur als Idee in den Köpfen der Initiatoren existiert, soll in den kommenden Wochen und Monaten in feste Form gegossen werden. So fand bereits im Juni eine Sitzung statt, bei der erste Einzelheiten und Maßnahmen besprochen wurden. Auf den Namen sowie das Projektlogo konnten sich die Beteiligten bereits einigen: „Mehr als Handwerk OST11″ lautet seitdem die offizielle Bezeichnung des Projekts. Der Projektname setzt sich aus den Handwerksbetrieben in den östlichen Stadtteilen Frankfurts zusammen, die alle im genannten Gewerbegebiet und somit im gemeinsamen 11. Stadtbezirk liegen.